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DIY: concrete leaves / Blätter aus Zement

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Also ehrlich:
ich dachte, Anleitungen für Beton-Blätter hätten schon soooo einen Bart, die würde schon jeder kennen und ich wollte eigentlich nie eine posten.
Aber weit gefehlt: nach jedem Gartenbild von mir, auf dem eines meiner Beton-Blätter zu sehen war, bekam ich Anfragen, wie man die denn nun herstelle....
...ok, Ihr habt es so gewollt, hier also eine weitere 

Smilla-liebt-Zement-Anleitung von mir!

Aber zuerst möchte ich Euch mal wieder für Eure lieben, süssen und witzigen Kommentare zum letzten Post danken! Ich werd jetzt bestimmt öfter mal was Genähtes zeigen, dank Eurer Ermutigungen.
Und es haben sich wieder ein paar neue Leser zu mir verirrt:
Herzlich Willkommen Ihr Lieben, ich freu mich, dass Ihr hier seid!



Ich entschuldige mich schon mal vorab für die Bilder von den einzelnen Arbeitsschritten, sie sind nicht so stilvoll wie gewohnt....aber hey, hier geht es um Zement, den kann man nicht "schön" fotografieren....mit farblich abgestimmter Umgebung und stimmungsvollem Hintergrund....sorry.
und es ist auch gar nicht so einfach mit Zement beschmierten Händen immer wieder zur Kamera zu greifen, um auch ja keinen Arbeitsschritt auszulassen.

Deshalb ein paar hübsche Bilder zum Anködern und natürlich auch weiter unten ;-))



Ihr braucht:
Zement (ich nehme den 08/15 Portland-Zement vom Baumarkt)
Sand
Wasser
ein Pflanzenblatt, Grösse nach Wunsch



Als erstes solltet Ihr Euch im Garten oder im Wald ein Blatt besorgen. Es sollte eines sein, dass eine deutliche Äderung auf der Rückseite hat, denn das ist das, was man hinterher sehen wird.
Als Faustregel gilt: je fester/dicker das Blattgrün, umso leichter lässt es sich hinterher vom trockenen Zement lösen.
Die Blätter sollten möglichst ohne grosse Löcher sein.
Gut geeignet sind z.B. Rhabarberblätter , aber auch Funkien oder sogar Kastanienblätter bringen ein gutes Ergebnis.
Ich habe diesmal einige Blätter aus dem Wald mitgebracht, da mein Rhabarber schon arg von Schnecken in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Leider weiss ich nicht, wie die Pflanze heisst (weiss es jemand?), 
es ist irgendeine Distelart, wächst bei uns überall
und produziert im Herbst furchtbare Früchte, die sich mit Widerhaken in jedem Hundefell verheddern und kaum zu entfernen sind...ausser mit einer Schere.



Ihr braucht einen Sandhügel in etwa der Grösse des Blattes und leicht gewölbt. Ich habe einfach Sand in eine Schubkarre gekippt und mir dort meinen Hügel "gebaut".



Dann wird das Blatt so in den Sand gelegt, dass die Seite mit den Adern oben liegt.

Jetzt geht´s ans Anmischen.
Das ist ne schmutzige Sache und ausserdem nicht gut für die Haut, also unbedingt Handschuhe und alte Klamotten anziehen! 
und ich will auch nicht unerwähnt lassen, dass man seine Atemwege und die Augen gegen den Staub schützen sollte...ich gestehe: ich tu es nicht. Aber ohne Handschuhe geht wirklich nichts!


Angemischt wird im Verhältnis: 3 Teile Sand, 2 Teile Zement.
Menge je nach Grösse Eures Blattes.
Vermischt das Sand/Zement-Gemisch gut miteinander und lasst Wasser hinzulaufen. Die Konsistenz sollte nicht zu flüssig sein, eher ein sehr zäher Brei.

Natürlich könnt Ihr auch einen Fertigzement aus dem Baumarkt kaufen, da ist der Sand schon drin und es muss nur Wasser zugefügt werden. Ich mische lieber selbst, da ich immer das Gefühl habe, dass der eigens angemischte Zement nach der Austrocknung viel härter und weniger staubig ist.
                 


Wenn Ihr mit der Konsistenz zufrieden seid, dann beginnt Ihr, das Blatt mit dem Zement abzudecken. Nicht über den Blattrand hinausgehen, lieber einen cm frei lassen.
Stellt sicher, dass die Schicht auch dick genug ist, 2-3cm sollten es schon sein. Besonders an der Mittel-Ader ist das ganz wichtig, da bricht Euch das Blatt sonst später schnell auseinander.


Alles grob glatt streichen.

Nun ist erstmal Pause angesagt: 24-48 Stunden solltet Ihr dem Blatt Zeit zum Trocknen geben.
Bitte stellt es nicht in die pralle Sonne, dann geht die Trocknung zu schnell und Risse entstehen. Um Rissen vorzubeugen empfiehlt es sich ausserdem, das Blatt über den Tag verteilt ab und an mal mit etwas Wasser zu begiessen.

Na, wart Ihr auch brav geduldig?
Gut, dann kommt jetzt der spannende Moment:



vorsichtig das Blatt umdrehen und dann das echte Grünzeug abfriemeln.
Manchmal geht das in einem Rutsch, manchmal muss man sehr fummeln....
.....mein Blatt war recht dünn/fein und deshalb etwas schwieriger runterzubekommen....aber ich bin ja sooooo geduldig ;-)



Wart Ihr gründlich genug, dann sollte das Blatt jetzt in etwa so wie oben aussehen....ich hab gleich noch ein zweites, kleineres gemacht...wenn man schonmal dabei ist...

Noch ein paar Tage durchtrocknen lassen, dann -wenn Ihr mögt-  noch etwas "Patina" auftragen:



ich nutze dafür einen breiten, trockenen Pinsel und weisse Fassadenfarbe. Den Pinsel in die Farbe tauchen und auf Papier ausstreichen, dann mit nur noch wenig Farbe über das Blatt streichen.
Durch das Patinieren erscheinen die Blattadern noch deutlicher und plastischer ohne, dass das Blatt angemalt aussieht.



Nun könnt Ihr die Blätter nach Herzenslust im Garten oder im Haus verdekorieren.



Man kann sie sogar bepflanzen, gerade Hauswurzgewächse machen sich super in den Blättern.



Für dieses bepflanzte Blatt habe ich ein Rhabarberblatt verwendet, es liegt nun schon seit Jahren in unserem Garten.



und hier war es das Blatt einer Funkie.
Die Blätter sind übrigens frostfest, es sollte nur im Winter kein Wasser drin stehen.



auch als Teil eines Stilllebens auf unserer Hofeinfahrt macht es sich gut






die Möglichkeiten sind vielseitig.......



....ich hoffe, Ihr verzeiht die Bilderflut.



Meine beiden neuen Blätter waren allerdings eine "Auftragsarbeit" für eine Bekannte
 und sind nun in deren Garten eingezogen.




Ich hoffe, ich habe Euch Lust gemacht auf eine richtige Sauerei....ganz ehrlich: der Dreck lohnt sich und es macht einen riesigen Spass!

Ihr wollt noch mehr Zement/Beton Ideen?
dann schaut mal hier:

*DIY: Seifenschale*
*KLICK*








Eure
Smilla

verlinkt mit:
*creadienstag*
*ManicMondayMotivation*
*art of 66 Link-Revival*


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